Malaika mit dem Siegerpokal (Bild: Marcel Merkel)

Als Malaika Mihambo am vergangenen Samstag um 22:30 Uhr mit einem kleinen Koffer in der Hand im VIP-Room des ZDF-Sportstudios in Mainz ankam, war ihr der anstrengende Tag doch ein wenig anzusehen. Als sie jedoch von ihrer Mutter, ihrem Trainer Ralf Weber und seinem Sohn Bennit sowie zwei Freundinnen empfangen wurde, strahlte die 25-Jährige über beide Ohren: „Danke, dass ihr alle da seid“, sagte sie lächelnd und wurde im selben Moment bereits in die Maske weitergeführt. Der schnelle Ablauf hinter den Kulissen des aktuellen Sportstudios knüpfte somit nahtlos an den bisherigen Tag der Weitspringerin vom TSV Oftersheim an. Noch am Mittag war sie beim beliebten Leichtathletik-Meeting „Berlin fliegt“ in der Hauptstadt gesprungen, welches erstmalig auf dem alten Flughafen Tempelhof ausgetragen wurde.

Die Besonderheit des Wettbewerbs liegt darin, dass vier Nationen (Deutschland, USA, Großbritannien und China) in vier verschiedenen Disziplinen gegeneinander antreten, wobei jedes Team nur einen Athleten pro Disziplin stellt. In diesem Jahr war dies Stabhochsprung der Männer, Weitsprung der Frauen sowie 100m der Männer und Frauen. Je nach Platzierung kann jeder Teilnehmer Punkte für sein Team sammeln, welche am Ende zusammengerechnet werden. Für Deutschland war Malaika Mihambo als derzeit beste Weitspringerin der Welt am Start; ihre TeamkollegInnen Lisa-Marie Kwayie (100m), Kevin Kranz (100m) und Torben Blech (Stabhoch) komplettierten das starke Quartett.

Nach zwei 7m-Sprüngen in den vergangenen beiden Wettkämpfen war Malaika hochmotiviert, erneut einen weiten Satz in die Grube zu setzen und ihre grandiose Serie fortzusetzen. Dies war angesichts der starken Konkurrenz aus den USA, die mehrfache Weltmeisterin Brittney Reese, durchaus vonnöten, wollte Malaika die volle Punktzahl für ihr Team abstauben. Direkt in ihrem ersten Versuch setzte sie mit 6,89m ein Ausrufezeichen in Richtung Reese, welche sich sichtlich schwerer mit den Bedingungen tat als Malaika. Trotz guter Versuche bis hin zu 6,68m vermochte es die U.S.-Amerikanerin nicht, die Deutsche von der führenden Position zu verstoßen und somit reichten Malaika die Weite aus dem ersten Durchgang aus, um den Tagessieg und acht Punkte für Deutschland einzufahren. Wie wichtig ihr Sieg war, zeigte sich im Endresultat: Um den Hauch von einem Punkt gewann das „Team Germany“ (24 Punkte) vor den Athletinnen und Athleten aus Großbritannien (23 Punkte) sowie den Teams aus den USA und China.

Nach diesem tollen Erfolg ging es für Malaika und ihren Co-Trainer Sören Eisenhofer direkt vom Wettkampf zum Flughafen, um von dort aus nach Mainz ins aktuelle Sportstudio zu reisen. Trotz später Stunde und einem anstrengenden Tag in den Beinen hatte Malaika sichtlich Spaß während ihres Auftritts und beantwortete auf ihre sympathische Art alle Fragen, die Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein ihr stellte. Zwar konnte sie beim abschließenden Torwandschießen leider keinen Treffer landen, doch vielleicht baut ihr Trainer Ralf Weber ja in der nächsten Saisonvorbereitung ein paar Technik-Einheiten mit dem Ball ein, so dass sie bei ihrem nächsten Auftritt alle Schüsse im Netz versenkt.

Maike Braun