Was für ein Finale! Unter dem Jubel von über 50.000 Leichtathletik-Fans lieferte sich die Oftersheimer Weitspringerin Malaika Mihambo mit der Serbin Ivana Vuleta einen packenden Zweikampf um den Titel bei den Europameisterschaften in München.

Direkt im ersten Versuch setzte Vuleta mit einer persönlichen Saisonbestleistung von 7,06 Metern eine beeindruckende Weite in die Grube, während Malaika mit 6,71 Metern zunächst einen eher verhaltenen Start hinlegte. Doch wer die Oftersheimerin kennt, der wusste: da kann sie noch etwas draufpacken. Und das tats sie auch!

Bereits im nächsten Durchgang schraubte sie ihren Tagesbestwert auf starke 7,03 Meter nach oben und kam damit bis auf drei Zentimeter an die Serbin heran, die sich auch in den folgenden Sprüngen nicht mehr verbessern sollte. Würde Malaika diese Chance nutzen können?

Ihre folgenden Sprünge auf 6,86 Meter beziehungsweise 6,95 Meter waren zwar sehr weit, aber leider nicht weit genug, um sich auf den Goldrang nach vorne zu schieben. Nach einem ungültigen Versuch in Runde fünf ging es daher für die Athletin von der LG Kurpfalz im sechsten und letzten Sprung um alles oder nichts. Unter den phrenetischen Anfeuerungsrufen des Publikums sprintete Malaika noch einmal mit Vollspeed los, traf das Brett und segelte tatsächlich erneut in Richtung 7-Meter-Marke. 

In diesem Moment hielt das gesamte Olympiastadion den Atem an und starrte gebannt auf die Anzeigetafel. Wenige Sekunden später folgte die Auflösung: 6,99 Meter bedeuteten zwar erneut eine starke Weite, doch leider reichte es nicht, um sich doch noch an der Serbin vorbeizuschieben. 

„Vielleicht hat ein bisschen das Glück gefehlt,“ sagte die frisch gebackene Vize-Europameisterin nach ihrem Wettkampf im Interview, freute sich jedoch trotzdem über den Gewinn ihrer Silbermedaille bei den europäischen Titelkämpfen.

Komplettiert wurde das Podium von der Britin Jazmin Sawyers, die sich dank eines starken letzten Sprungs mit 6,80 Meter noch an der Ukrainerin Maryna Bekh-Romanchuk vorbei auf den Bronzerang schob.

MB