Am Sonntag, den 3.April, fanden in Hockenheim die RNK-Langstreckenmeisterschaften statt. Im
Stadion der DJK Hockenheim gingen bei kaltem Aprilwetter auch etliche Athlet:innen der LG
Kurpfalz an den Start. Gleich drei mal durfte sich die LG Kurpfalz über eine Goldmedaille freuen: In
der Weiblichen Jugend W12 gewann Emilia Bremer ihren Lauf über 2000 Metern mit einer Zeit von
8:30,45 Minuten. In der männlichen Jugend M14 gelang Ayk Nikolay mit 12:02,52 der Sieg über
3000 Meter. Die in der gleichen Trainingsgruppe trainierende Lucie Führle schaffte es in ihrem
Lauf ebenfalls auf Treppchen und wird, mit einem Rückstand von 3 Sekunden auf die
Erstplatzierte, Dritte. Auch Jan Kula, der ebenfalls in der Oftersheimer Trainingsgruppe trainiert,
ging an die 3000 Meter Startlinie und erreichte als vierter mit 12:50,07 Minuten das Ziel.
Das Teilnehmerfeld unserer Athlet:innen wurde durch den neuen Mitgliedsverein der LG Kurpfalz,
der TSG Ketsch, stark vergrößert. Die Starter:innen Jan-Hendrik Halff, Chiara Montag, Bastian
Schlenz, Max Rot und Nieke Peste bestritten ihren ersten Wettkampf im blauen Trikot.
Der letzte Titel der LG Kurpfalz wurde am Wochenende von Jakob Gieser geholt. Dieser ging als
Titelverteidiger in das 5000 Meter Rennen und sicherte sich seinen zweiten Titel mit einer Zeit von
18:09,01 Minuten.
Die Silbermedaille des Tages erkämpfte sich Birgit Schillinger, die in der Altersklasse W55 über
5000 Meter als Zweite ins Ziel kam.
Herzlichen Glückwunsch an alle erfolgreichen Athlet:innen!

Hannah Gieser

Die Frau ist (nicht nur) der Hammer!

Es ist selten, dass deutsche Jugendmeister auch später im Seniorenalter Titel erreichen. Elke Herzig ist so eine außergewöhnliche Sportlerin. Mit 17 Jahren wurde sie 1974 deutsche Jugendmeisterin im Diskuswurf. Dann legte sie für über 42 Jahre die Wurfgeräte in die Ecke. Jetzt gewann die 65jährige Hockenheimerin bei den Europameisterschaften der Senioren in Portugal drei Goldmedaillen.

Als Kind war zunächst Segelflieger-Modellbau ihr Hobby, weil ihr Vater Fritz Klebert Jugendleiter beim Segelfliegerclub in Hockenheim war. Durch die Schwester kam sie mit sechs Jahren zur Leichtathletik. Und als dort ein Trainer gesucht wurde, sprang ihr Vater, der „bisher von Leichtathletik keine Ahnung hatte“, ein. Er arbeitete sich sein Wissen durch die Lektüre von Fachzeitschriften an. Und brachte seiner Tochter den Mehrkampf bei: „Ich habe alles gemacht.“ Im Weitsprung schaffte sie als Jugendliche beispielsweise 5,45 Meter. „Aber die technischen Disziplinen waren eher was für mich, Lauf war mir zu anstrengend.“ Besonders beim Schleuderball (50,98 mit 16 Jahren), Speerwerfen und Kugelstoßen zeigte sich das Talent der 1,75 Meter großen Athletin mit der langen Arm-Spannweite. „Ich war immer groß und schlank, nicht so schwer wie andere Konkurrentinnen.“ Sie hätte wohl Gewicht zunehmen müssen, um weiterhin an der Spitze zu bleiben.

Nach dem deutschen Titel hörte sie aber wegen der Ausbildung zur Wirtschaftskorrespondentin für Spanisch mit dem Sport auf. Dann waren Beruf und Familie (zwei Jungs) wichtiger. Vier Jahrzehnte später begann sie „just for fun“ wieder mit der Leichtathletik. Bei einem Wettkampf begegnete sie Trainer Werner Heger vom TSV Oftersheim. Dieser lud sie zum Training ein: „Komm doch mal vorbei.“ Der Einladung folgte sie jedoch erst ein Jahr später.

Gleich bei den ersten Meisterschaften 2016 kamen die Erfolge: deutsche Seniorenmeisterin im Diskus, Vizemeisterin im Kugelstoßen. Viele Titel folgten. Im Wurf-Fünfkampf (Hammer, Diskus, Kugel, Speer und Gewicht) stellte sie den badischen Rekord und deutschen Seniorenrekord auf.

Dass das Hammerwerfen inzwischen auch für Frauen eingeführt wurde, war eine neue Motivation für sie. Sie kaufte sich einfach einen Hammer, lernte bei dem Hasslocher Trainer Kurt Büttler die komplizierte Technik. Sie fährt auch zu den Mutterstadter Rasenkraftsportlern, unter der Leitung des Trainers Lutz Caspers (Olympia-Teilnehmer in Mexico City 1968 im Hammerwerfen). Im Winter gerne in die Ludwigshafener Leichtathletikhalle. „Corona hat mich sehr nach hinten geworfen“. Denn als die Sportplätze und -hallen geschlossen waren, versuchte sie auf dem freien Feld zu trainieren. „Das war zu gefährlich. Man musste ja auf Spaziergänger Rücksicht nehmen.“

Bisheriger Höhepunkt ihrer Seniorenkarriere waren nun die Europameisterschaften: Sie gewann in der W65 den Diskuswurf, das Hammerwerfen und Gewichtwurf (ähnlich wie Hammer, aber an einer kürzeren Kette). Neben dem viermaligen Training geht sie zwei Mal pro Woche morgens zehn Kilometer Walken. „Ich konnte mir ein Leben ohne Arbeit nicht vorstellen, aber jetzt genieße ich es, die Freizeit zu haben.“ Zur gesunden Ernährung genehmigt sie sich auch „mal ein Bierchen am Abend, das gehört dazu!“

Birgit Schillinger

Auf leichtathletik.de schrieb Alexandra Dersch:

"Malaika Mihambo hat den zweiten Tag der Deutschen Hallenmeisterschaften in der Quarterback Immobilien-Arena in Leipzig gekrönt. Vor 1.500 Zuschauern sprang die Weitsprung-Olympiasiegerin mit 6,81 Metern so weit wie seit 27 Jahren keine Deutsche Hallenmeisterin mehr.
[...]
Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) war der gefeierte Star der Deutschen Hallenmeisterschaften in der Quarterback Immobilien Arena in Leipzig. Deutschlands "Sportlerin des Jahres", die aktuell alle Freiluft-Titel im Weitsprung innehat, überragte mit 6,81 Metern. Es war der weiteste Sprung bei Deutschen Hallenmeisterschaften seit 27 Jahren. Zuletzt war 1995 Heike Drechsler mit 6,90 Metern weiter gesprungen als die Ausnahmeathletin. Es war ihr fünfter Hallentitel in Serie.
„Es war so schön, wieder vor Publikum einen Titel holen zu können“, sagte Malaika Mihambo. „Mein Anlauf ist deutlich stabiler geworden. Diese Gewissheit nehme ich jetzt mit ins Trainingslager.“ Denn wie angekündigt wird die 28-Jährige, trotz ihrer aktuellen Führung in der Weltbestenliste, nicht bei den Hallen-Weltmeisterschaften Mitte März in Belgrad (Serbien) an den Start gehen."

Am 6. März 2022 fanden in Mannheim die Baden-Württembergischen Leichtathletik Hallen-Meisterschaften statt. Zwei Athleten der LG nahmen teil und brachten 5 Podiums-Plätze mit.

Manfred Köhn, sonst als Jugendtrainer beim TSV Oftersheim im Einsatz, erreichte in der M50 einen kompletten Medaillensatz. Die 400m gewann er in 60,84s. Beim 200m-Lauf kam er in 26,50s auf Rang zwei. Und beim 60m Sprint kam er mit 8,22s als Dritter ins Ziel.

Birgit Schillinger (TV 64 Schwetzingen) wurde in der W55 im 800m- Lauf und im 1500m-Lauf jeweils Dritte.

Ab 2022 hat die LG wieder acht Mitgliedsvereine. Mit der Leichtathletik-Abteilung der TSG Ketsch hat sich uns einer der Gründungsvereine nach fast 45 Jahren in der Diaspora wieder angeschlossen. Wir freuen uns und sind überzeugt von einer beiderseits fruchtbaren Zusammenarbeit.

Da unsere Homepage gerade überarbeitet wird, wird in der bisherigen erstmal keine Vereinsseite für die TSG eingebaut werden.